02. Okt 2014
Im Rahmen des Verbundprojektes TWIST++ wird derzeit ein Grauwasserfilter für Ein- und Mehrfamilienhäuser entwickelt. Der Grauwasserfilter könnte kombiniert mit einer separaten Schwarzwasserverwertung die Abwasserentsorgung kosten- und ressourceneffizienter gestalten. Das gereinigte Grauwasser würde umweltverträglich abgeleitet oder wiederverwendet werden und die kostenintensive Kanalisation somit eingespart werden.
Um dieser Vision näher zu kommen, untersucht eine Mitarbeiterin der Professur Siedlungswasserwirtschaft der Bauhaus-Universität Weimar die Zusammensetzung von Grauwasser und wie diese die Leistungsfähigkeit verschiedener Reinigungstechnologien beeinflusst. Zu diesem Zweck führte sie im Juli eine Messkampagne zur Wirksamkeit eines Grauwasserfilters in einem Zweipersonenhaushalt in einem Weimarer Einfamilienhaus durch, der mit einem entsprechenden Grauwasserfilter-Prototypen ausgestattet wurde.
Ziel der Messkampagne war es, die physikalische und chemische Beschaffenheit des Grauwassers zu untersuchen. Das analytische Monitoring bestand im Wesentlichen aus der Überwachung des pH-Wertes und der Temperaturabhängig von unterschiedlichen Durchflussmengen. In einer Versuchsreihe zu den flüssigen und festen Bestandteilen des Grauwassers wurden die chemischen Bestandteile bestimmt sowie die Nährstoffe Gesamtstickstoff, Nitrat, Nitrit, Ammonium, Gesamtphosphor und Ortho-Phosphat. Zudem wurde eine Befragung durchgeführt, um Rückschlüsse vom jeweiligen Verhalten der Bewohner auf die Grauwasserzusammensetzung zu ziehen. In der Messkampagne wurde außerdem ein spezielles System zur Grobstoffabtrennung getestet, das aus starren Filtersieben mit unterschiedlichen Maschenweiten besteht.
Die grundlegenden Ergebnisse der Untersuchung sollen zudem verwendet werden, um den Wärmefluss von häuslichem Grauwasser zu bilanzieren. Dafür werden die Daten mit vorangegangen Messkampagnen in einem Mehrfamilienhaus verglichen, um eventuelle Zusammenhänge zu ermitteln.